Gasbrenner

Die Heiz- und Leuchtkraft vom Erdgas war den Chinesen seit der Antike bekannt. Die Gasindustrie wurde jedoch in Europa erst im späten 18. Jh. entwickelt. Das Leuchtgas wurde durch die trockene Destillation der Steinkohle hergestellt und bestand hauptsächlich aus Kohlenmonoxyd, Wasserstoff und Benzol in geringen Mengen, wodurch es seine Leuchtkraft erhielt. Vor der Einführung der Glühlichtbrenner in den 1880er Jahren hatte das Kohlegas eine eigene Leuchtkraft. Der Bunsenbrenner wurde von Robert Bunsen um 1855 erfunden und zuerst für Heiz- und Kochzwecke benutzt. Er hat eine entleuchtete Flamme, die ca. 30 Jahre später von Carl Auer von Welsbach doch noch in einem Brenner für Beleuchtung benutzt wurde. Der Glühstrumpf wird darin durch die Hitze der Bunsenflamme zum Glühen gebracht. Nunmehr konnte das Gas von seinem Benzol befreit werden, zwecks Einsatz des letzteren in der Sprengstoffindustrie. Andere Nebenprodukte der Kohledestillation waren Teer, Sulfamide, synthetische Farbstoffe un Koks. 

Heute ist in Europa Kohlegas weitgehend durch Erdgas ersetzt worden, was hauptsächlich aus Methan besteht. Butan und Propan werden ebenfalls in Flaschen gefüllt und in mobilen Beleuchtungssystemen eingesetzt.

Azetylen wird durch Reaktion des Kalziumkarbids mit Wasser in der Lampe selbst oder in kleinen Anlagen hergestellt. Die Brenner für Azetylen sind dieselben wie für Stadtgas, doch in speziellen Versionen.

Die Herstellungsstufen verschiedener Gasbrenner aus Speckstein.

Technisches Museum, Wien.

Der Schnittbrenner ergibt eine flache Flamme, die direkt vom Flachdochtbrenner für Öllampen abgeleitet ist.
Metall oder Speckstein.
Papillon Die Flamme des Schnittbrenners ist den Turbulenzen der Luftströme ausgesetzt und kann durch Anwendung von einer Glaskugel nur mäßig gegen Zugluft geschützt werden.

Hier ein Beispiel mit einer Gaslampe aus Großbritannien, 1880er Jahre.

Tarasque
Manchester Im Zweilochbrenner sind 2 Bohrungen in einem Winkel von 90° gegeneinander gerichtet. Nach der Form der in der  mittleren Ebene enstehende Flamme wird dieser Brenner "Fischschwanzbrenner" genannt. Metall oder Speckstein. Albo-Carbon Im sog. Albocarbonbrenner werden leuchtstoffarme Gase kurz vor Ankunft im Brenner (hier ein Zweilochbrenner) mit einem kohlenstoffreichen Zusatz geschwängert (z. B. Naphtalin).
Nach dem Argandschen Prinzip wurden auch für Gas Rundbrenner gebaut.
Hier ein Bengelbrenner (Frankreich, um 1853). Die durch den Zylinder hochgezogene Flamme ist ruhig und eignet sich für eine Benutzung in Wohnräumen. 
Bengel Für Rundbrenner werden allgemein gerade Zylinder benutzt, doch seltenere Formen werden auch eingesetzt, wie diese mit sehr kleinen Luftlöchern für eine weissere Flamme. Der Brenner ist ein Albertbrenner mit Einstellhebel. Albert

Mit der Konkurrenz der elektrischen Beleuchtung ab Miite der 1870er Jahre werden für Gaslaternen Intensivbrenner eingeführt..
Später folgen Glühlichtbrenner.

Dieser Brenner vom Typ "4 Septembre" nach dem Namen der Pariser Straße, wo er eingesetzt wurde. Sechs Schnittbrenner im Kreis ergeben eine intensive Flamme, die dem elektrischen Bogenlicht gleichkommen sollte.

4 septembre

Der Bunsenbrenner (erunden von Robert Bunsen 1855) wurde Ausgangspunkt des von Carl Auer von Welsbach erfundenen Glühlichts. Der aus einer Mischung von Thor- und Ceroxyd bestehende Glühkörper wird von der heissen Flamme zum Glühen gebracht. Nach ersten Versuchen um 1885 waren solche Brenner ab 1890 erfolgreich und wurden ständig verbessert.

Hier ein Brenner ohne Glühstrumpf oder Zylinder, um die Flamme anschaulich zu zeigen. 

Bunsenflame
Auer Welsbach Auer Welsbach 1885 Auer Welsbach 1905 Frühe Brenner nach Auer haben einen offenen Galerieboden und werden mit geraden Zylindern bestückt, während spätere Modelle mit vollem Boden einen Lochzylinder für Sekundärluft benötigen.

Dieser Graetzinbrenner nach dem Mannesmannpatent von 1900 ist ein typisches beispiel für ein Invertlicht oder Hängelicht. Der Brenner befindet sich über dem Glühkörper und wirft somit keinen Schatten.

Graetzin

Der Farkasbrenner wurde in Frankreich nach Recherchen von Bernd und Cervenka (Prag) im Jahre 1903 patentiert. .

Ein Porzellankegel weist die Verbrennungsprodukte von den Lufteinlässen hinweg. 

Farkas
Bibec Mehrfach- oder Gruppenbrenner werden seit einem Jahrhundert weitgehend in der Straßenbeleuchtung eingesetzt.

Hier ein kleiner Doppelbrenner. Modelle mit bis zu 16 Glühkörpern sind noch in der Straßenbeleuchtung anzutreffen.

Bré Dieser Propanbrenner der französischen Firma Bré wird nicht mehr angeboten, dafür sind mehrere Modelle für Wohnwagen noch auf dem Katalog der Firma Truma in Putzbrunn.

 

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